8 Jahre nach der Pleite von MG Rover: Hohe Geldstrafe verhängt!
Deloitte soll Rekordstrafe zahlen
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Deloitte-Logo an einer Niederlassung in Indien: Die Unternehmensberatung steht in Großbritannien in der Kritik
Harter Schlag für die Unternehmensberatung Deloitte in Großbritannien: Wegen Interessenskonflikten im Zusammenhang mit der Pleite des Autobauers MG Rover soll das Unternehmen 14 Millionen Pfund zahlen. Eine höhere Strafe gab es in solchen Fällen nicht.
London - Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte ist in Großbritannien zu einer Rekordstrafe von 14 Millionen Pfund verdonnert worden. Deloitte habe sich eines Interessenskonflikts bei der Pleite des britischen Autobauers MG Rover nicht angemessen angenommen, teilte die für Wirtschaftsprüfer zuständige Behörde (FRC) am Montag mit.
Bereits im Juli war die FRC zu dem Schluss gekommen, dass alle 13 Vorwürfe gegen Deloitte nachgewiesen wurden. Deloitte-Partner Maghsoud Einollahi soll 250.000 Pfund Strafe zahlen. Reuters bemüht sich um eine Stellungnahme von Einollahi. Im Juli wollte er sich nicht äußern. Der Manager ist inzwischen im Ruhestand. Deloitte erklärte, sie könne die erhobenen Vorwürfe nicht nachvollziehen.
Rover war 2005 pleitegegangen. Fünf Jahre zuvor hatten vier seiner Direktoren Phoenix gegründet und darüber den Autobauer für die symbolische Summe von zehn Pfund gekauft. Deloitte und Einollahi fungierten als Finanzberater für Firmen, die sowohl mit Rover als auch den sogenannten Phoenix Four zu tun hatten. Sie berieten unter anderem in Steuerfragen, während Deloitte bei Rover die Bücher prüfte.
Die FRC hat bislang noch keine so hohe Strafe verhängt. Zuletzt wurde PricewaterhouseCoopers 2012 zur Zahlung von 1,4 Millionen Pfund verpflichtet. Die Gesellschaft hatte fälschlicherweise erklärt, dass JPMorgan Chase Kundengelder strikt von seinen eigenen Geldern getrennt halte.
cr/rtr
Quelle: manager magazin online, 08.09.2013